Als Riemenschneider gestorben und begraben war, verschwand sein Leichnam aus dem Grabe und lag auf einmal auf einer sumpfigen vertieften Stelle, da, wo in der Nähe des Hofes Zettrichshausen zwei Wiesengründchen (Tälchen) zusammenstößen, der „Biegrabe" genannt. Diese Stelle wird seitdem immer mehr zum Sumpfe, der den Toten von Zeit zu Zeit ausspeit. Wenn ihn das Wasser nicht mehr dulden will, was nur selten geschieht, dann aber immer abends oder nachts eintritt, so wird er mit unsichtbarer Gewalt ans Land geworfen.

Er wandelt hierauf längere Zeit als toter Mann zwischen dem Hofe Zettrichshausen und einem Brückchen hin und her, bis ihn sein nasses Grab wieder aufnimmt. Es ist nicht gut, dem Toten zu begegnen. Dieser Ort, an dem sein zweites Grab sein soll, heißt jetzt noch „Riemenschneiders Loch".

Bild: Zeichnung
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