Da wo der Berg der das Dorf Burgholz trägt, sich im sogenannten „Leithäuser Rod“ zwischen zwei Vorsprüngen steil nach Norden herabsenkt, liegt in dem dadurch gebildeten Bergeinschnitt das ehemalige Schloß Hundsbach. Seine Lage hat etwas ungemein Verstecktes und Unheimliches. Nur an einer einzigen Stelle kann es aus der Entfernung erblickt werden und zwar zwischen Wolferode und Ernsthausen an einem Punkte, den man leicht außer acht läßt. Dazu kommt, dass das Tälchen gegen Süden den hohen Burgholzer Berg hinter sich hat und nur nach Norden einen schmalen Ausgang bietet. Dadurch wird dem Schloß die Sonne entzogen und eine Art Halbdunkel lagert auch am Tage über dem stillen schweigenden Platz. Der Landmann meidet, zumal am Abend, die Nähe des Schlosses und macht lieber einen Umweg.

Das Schloß lag an einem Kreuzweg. Einmal ging die Verbindung von Burgholz nach Ernsthausen so an ihm vorbei, dass es sein Ausgangstor zu diesem Weg hin hatte, zum anderen führte der frühere Weg von Rauschenberg nach Wolferode durch das Hundsbachtal direkt am Schloss vorbei. Folgende Sage erzählt man sich vom Schloss Hundsbach.

Auf dem Schloss hat sich vor langer Zeit ein Frauenzimmer heimlich aufgehalten. Sie war von vornehmen Manieren und edler Gestalt. Aber es war etwas Geheimnisvolles um sie her. Sie ließ sich nirgends öffentlich sehen. Wer sie war, das wusste niemand in der ganzen Gegend. Nur ein alter Jäger war auf dem Schloss. Dieser hatte sie zu bedienen, und er tat es immer mit der größten Aufmerksamkeit und Rücksichtnahme. Aber auch der Jäger kannte sie nicht, er wusste nicht woher sie kam. Man vermutete, dass sie die Frau eines mächtigen Herrn sei, dem das Schloss damals gehörte, der aber noch nie dort erschienen war.

Das Frauenzimmer verschwand von Zeit zu Zeit und brachte bei ihrer Rückkehr jedesmal ein kleines liebenswürdiges Kind mit, das dann gleich im Teich (im hintersten Teil des Bergeinschnittes gelegen) heimlich ertränkt wurde. Man gab danach jedesmal an, junge Hunde getötet und in den Teich geworfen zu haben. Zuletzt verschwand einmal die Dame und kam nie wieder zurück. Als all diese Umstände bekannt wurden, erhielt das Schloss den Namen „Hundsbach“, der noch heute besteht und sich der ganzen nächsten Gegend mitgeteilt hat.

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