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Buchempfehlung der Stadtbücherei Rauschenberg: Herzfaden, von Thomas Hettche
Urmel aus dem Eis, Jim Knopf, Kater Mikesch …. Wer kennt sie nicht, die Figuren der Augsburger Puppenkiste? In seinem Roman „Herzfaden“ lässt Thomas Hettche die Puppen zu Wort kommen und beschreibt gleichzeitig die Gründung und den Werdegang des beliebten Marionettentheaters. Hauptfigur der Erzählung ist Hannelore, genannt Hatü, die zweite Tochter des Theatergründers Walter Oehmichen und seiner Frau Rose, die von Beruf Schauspieler sind. Mit Beginn des Krieges wird Walter eingezogen und kehrt mit zwei selbst gebastelten Marionetten nach Augsburg zur Familie zurück. In Calais hatte er mit eben diesen Marionetten seine Kameraden unterhalten. Jetzt werden sie für Hatü zur großen Leidenschaft. Wie ihr Vater versucht auch sie sich im Schnitzen und mit Hilfe von Mutter und Schwester startet das kleine Theater, das noch den Namen „Puppenschrein“ trägt, seine erste Aufführung mit „Hänsel und Gretel“ vor Freunden im eigenen Wohnzimmer. Es folgen öffentliche Auftritte an verschiedenen Orten Augsburgs, die im Februar 1944 bei der Bombardierung der Stadt ein jähes Ende finden. Aber die Familie Oehmichen gibt nicht auf und 1948 geht der Vorhang erstmals wieder auf für die „Augsburger Puppenkiste“ und das Märchen vom gestiefelten Kater. Es folgen Gastspiele in München und in anderen Städten und 1953 schließlich geht die Puppenkiste mit „Peter und der Wolf“ in einem Hamburger Fernsehstudio erstmals auf Sendung. So richtig bekannt wird die Augsburger Puppenkiste mit Jim Knopf und Lukas dem Lokmotivführer, die mit Emma ihre Runden über die Insel Lummerland drehen.
Anette Böhm-Kuczera und das Team der Stadtbücherei