Aktuelles
Geplante Neubaugebiete in der Rauschenberger Kernstadt und in Schwabendorf
Der demografische Wandel hat auch vor Rauschenberg nicht Halt gemacht: So sank die Zahl der Einwohner in der Kernstadt von 2199 im Jahr 1998 auf 1934 im Jahr 2021. Nahezu alle Stadtteile sind von zurückgehenden Einwohnerzahlen betroffen. Insgesamt ging die Zahl der Menschen die in unserer Kommune leben im Vergleichszeitraum von 4985 auf 4378 zurück.
Mit der Erschließung neuer Baugebiete möchte die Stadt Rauschenberg Bürgerinnen und Bürgern die Option bieten, ihr Bauvorhaben innerhalb der Kommune zu verwirklichen anstatt dafür wegziehen zu müssen. Gleichzeitig soll Familien die ein Eigenheim errichten möchten, der Zuzug nach Rauschenberg geebnet werden. Dies wäre ein weiterer wichtiger Beitrag zur Stabilisierung der Einwohnerzahl der Kommune und zur langfristigen Sicherung der städtischen und gewerblichen Infrastruktur. Die Stadtverordnetenversammlung hat daher in ihrer letzten Sitzung die Aufstellung von Bebauungsplänen für die Bauflächen „Am Galgenberg II“ in der Kernstadt und „Am Weißen Grund“ in Schwabendorf beschlossen.
Baugebiet „Am Galgenberg II“ in der Kernstadt
Das Baugebiet ist oberhalb der Straße „Am Galgenberg“ in Rauschenberg geplant. Angedacht sind bis zu 55 Bauplätze, die in zwei Bauabschnitten verwirklicht werden sollen.
Um den später zusätzlich aufkommenden Verkehr verträglich zu gestalten werden Zufahrten zu dem Baugebiet über die Berliner Straße und die Straße „Am Galgenberg“ geschaffen. Von der Berliner Straße her gibt es dann Zu- und Abfahrmöglichkeiten über die Westender Straße und die Dresdner Straße/Siedlungsstraße.
Durch den Bau eines Trennsystems bei den Kanälen kann die Oberflächenentwässerung in dem Bereich künftig besser erfasst und abgeleitet werden. Derzeit fließt teilweise Oberflächenwasser aus dem Gebiet über die vorhandenen Wirtschaftswege in den Schmutzwasserkanal und belastet die Kläranlage zusätzlich. Künftig wird das Wasser über einen separaten Kanal abgeleitet. Bei Starkregen werden entweder ein Rückhaltebecken oder mehrere Stauraumkanäle eine Überlastung des Kanalsystems verhindern.
Die Versiegelung in dem Baugebiet soll so gering als möglich gehalten werden, daher wird es Vorgabe im Bebauungsplan sein, dass maximal 30% der Grundstücksfläche versiegelt werden dürfen. Weiterhin müssen mindestens 20% der Dachfläche für solare Energienutzung vorgehalten werden, es werden Retentionszisternen vorgeschrieben und die Anlage von Schottergärten verboten. Zudem soll in dem Baugebiet ein Nahwärmenetz verlegt werden. Geprüft wird auch, ob das Carsharing-Angebot ausgeweitet und an einem zentralen Ort am Baugebiet ein weiterer Stellplatz für ein Elektro-Carsharing-Fahrzeug mit Ladestation errichtet werden kann.
Baugebiet „Am Weißen Grund“ in Schwabendorf
Angedacht sind bis zu 20 Bauplätze in zwei Bauabschnitten. Hier gilt ebenfalls, dass nur maximal 30% der Grundstücksfläche versiegelt werden dürfen und mindestens 20% der Dachflächen für solare Energienutzung vorzuhalten sind. Retentionszisternen sind obligatorisch, ebenso werden Schottergärten verboten. Zudem wird derzeit geprüft ob in dem Baugebiet ein Nahwärmenetz verlegt werden kann.
Nach dem jetzt erfolgten Aufstellungsbeschluss hat das beauftragte Büro Groß & Hausmann aus Weimar (Lahn) die Aufgabe, die Unterlagen für die anschließende Beteiligung von Behörden und der Öffentlichkeit auszuarbeiten. Dazu gehören neben den Bebauungsplänen mit den Festsetzungen und Begründungen auch jeweils ein Grünordnungsplan mit einer Bewertung der vorhandenen Vegetation und einer artenschutzrechtlichen Prüfung. Wenn alle Unterlagen zusammengestellt sind, kann voraussichtlich bis Ende des Jahres bzw. Anfang nächsten Jahres die Beteiligung der Behörden und Träger öffentlicher Belange sowie die Beteiligung der Öffentlichkeit erfolgen. Die Bauleitplanung nimmt ungefähr einen Zeitraum von einem bis eineinhalb Jahren in Anspruch. Das heißt, dass die Bauleitplanung voraussichtlich bis Sommer bzw. Herbst 2023 abgeschlossen sein wird. Danach erfolgt die Erschließung der Gebiete. Es sind die Kanäle zu verlegen, ebenso die Wasserleitungen, Strom, Glasfaser und abschließend sind die neuen Zuwegungen zu bauen. Dies würde, nach derzeitigem Stand, Ende 2023 beginnen und für die ersten Bauabschnitte jeweils im Laufe des Jahres 2024 abgeschlossen sein.