Die Kita Bracht hat in den Sommerferien 2024 eine neue Küche erhalten, nachdem die vor­herige Küche nach über 25 Jahren an Altersschwäche litt. Eine Küche für Bauch und Kopf??? Essen spielt in allen Kulturen und bei Festen eine große Rolle. In unserer Kita ist es ein wich­tiger pädagogischer Baustein, die Kinder nachvollziehbar die Zubereitung von Mittagessen erleben zu lassen. Dazu gehören auch die Mitgestaltung des Speiseplans und die Hilfe beim Kochen im Rahmen von Projekten. Wir versuchen möglichst viele regionale Produkte und jahreszeitlich entsprechende Gerichte auszuwählen. Dabei haben wir spannende Erkenntnisse gesammelt: Es ist keines­falls so, dass sich die Kinder jeden Tag Pizza oder Nudeln wünschen. Sie wissen, dass man für Wunschgerichte einkaufen muss, dass es jahreszeitliche Einschränkungen gibt und dass bei uns abwechselnde Speisen serviert werden. Allerdings gibt es täglich frisch vorbereitete Rohkost.

Zurzeit haben wir mit einigen Kindern folgende Diskussion: Wann gibt es wieder mal Eis? Man kann doch auch wenn es kalt ist Eis essen, das machen wir Zuhause auch!? Dann finden Gespräche über Saisonalität statt, um eine Bewusstheit für die Herkunft und Verfügbarkeit von Lebensmitteln zu schaffen. Vielleicht kann man aber auch einen Kompromiss finden, wie zum Beispiel Eis mit heißen Früchten?

Täglich gehen Kinder in der Frühstückzeit an der Küche vorbei. Es duftet so lecker! Was gibt es heute? (Diese Frage muss unsere Köchin täglich beantworten) Was meinst du, wonach riecht es? Gerüche/Düfte, besonders wenn sie so lecker sind, werden mit Wohlbefinden und guter Nahrung verbunden. Der Geruch erinnert aber vielleicht auch an ein Lieblingsgericht. Wann kochst du mal wieder Pfannkuchen? Es gibt noch viele Geschichten rund um unser Essen in der Kita, sie würden ein Buch füllen. Eine ist noch besonders erwähnenswert: freitags gibt es bei uns in der Regel ein Büfett. Hier bieten wir den Kindern neben Bekann­tem häufig neue Gerichte an. (Gemüsegerichte, Salate.) Viele jüngere Kinder schauen sich neue Gerichte nur an und essen sie dann nicht. Zunächst wird beobachtet, ob andere die das Essen zu sich nehmen, nicht krank werden. Evolutionsbiologisch ein gutes Verhalten. Andere sind wagemutiger oder kennen die Speisen. Egal wie, mit viel Geduld und Wiederholungen wird der Speiseplan für die Kinder reichhaltiger.

Von daher sind wir dankbar, dass die Stadt Rauschenberg in diesen wichtigen pädagogischen Baustein investiert hat und den Kindern die Möglichkeit eröffnet, sich natürlich mit dem Thema gesunde Ernährung und Nachhaltigkeit auseinanderzusetzen.

Anne Schmidt, Kita Bracht