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Lachende Kinderaugen bei sagenhaftem Familienmärchenfest
Der Blick auf die Wetter-App beim Aufbau verriet: „Das Wetter wird halten“. Dies löste große Erleichterung und Vorfreude im Team des Kultur- und Verschönerungsvereins Rauschenberg aus. Nach zwei Jahren pandemiebedingter Pause und trotz Krisenzeiten wollten doch alle Beteiligten den Kindern- und Familien einen unbeschwerten Tag bieten. Und vorweg, dies ist gelungen.
Schon bei der Begrüßung der ca. 150 Wanderer hinter dem Rathaus, die Bürgermeister Emmerich sowie der Erste Vorsitzende des KVR Stefan Schleiter vornahmen, wurde deutlich, dass es ein toller Tag werden würde. Auf der ca. 1,5km langen familienfreundlichen Wanderstrecke durch den Schlossberg wurden die Gäste mit fünf Rauschenberger Sagen unterhalten. Hinter der Schlosstor wartete Andrea Kreyling auf die Wanderschar und erzählte kostümiert von Hexen und bösen Geistern vergangener Tage sowie von der Hexe in der Kraftgasse. Auf dem Felsenkellerplatz begrüßte Jürgen Damm die Zuhörer im traditionellen Hessenkittel der Trachtengruppe Rauschenberg und berichtete, warum die Wohra manchmal so wenig Wasser hatte. Weiter ging es den Berg hinauf und auf der Mauer der Burgruine, mit Blick auf die Burgholzer Wand trug Andreas Pigulla die Sage von den Riesen Siddel und Rausch vor, die davon erzählt, wie Rauschenberg zu seinem Namen gekommen ist. Passenderweise am Försterstein erfreute unser ehemaliger Revierförster Henning Kaiser mit der Sage von den rauschenden Wassern und präsentierte hierbei noch Teile einer dort gefundenen Wasserleitung, die einst den Brunnen des Schlosses speiste. Abschließend trafen die Familien noch auf Ludwig Pigulla, in Gestalt des Amtsschultheißen Johann Heinrich Riemenschneider zu Rauschenberg, dessen gruselige Geschichte neugierig darauf machte, auf dem Waldspielplatz die lebensgroße Figur des Riemenschneiders auf seinem Feuerfuchs, die Matthias Krause zur Verfügung gestellt hatte, zu bestaunen. Vorab hieß es jedoch zuerst die mitgebrachten Märchenfiguren und Zwerge ihrer neuen Heimat zu übergeben.
Die vielen Kinder ließen es sich nicht nehmen, die in Frage kommenden Häuser genau zu begutachten und die neue Wohnstätte äußerst kritisch auszuwählen. Über 70 Präsente konnte der Vorstand des KVR an die Kinder verteilen. Eine solche Bevölkerungsexplosion hat selbst der traditionsreiche Märchenwald noch nicht erleben dürfen. Besonders schön war, dass auch echte Rauschenberger Neubürger ihr zwergenhaftes Pendant im Märchenwald hinterlassen haben, das Fest so auch seinen Beitrag zur Integration leisten konnte und neue Begegnungen ermöglicht hat.
Im Anschluss zog es die Familien auf den Waldspielplatz. Hier wartete die Jugendpflege Rauschenberg um den Stadtjugendpfleger Stefan Ullrich mit abwechslungsreichen Spielideen auf die begeisterten Kinder. Insbesondere die Produktion der Riesenseifenblasen faszinierte hierbei. Ebenso wurde die Hüpfburg stark beansprucht, während sich die (Groß-)Eltern um die Versorgung kümmerten und die Würstchen, Pommes, Gulaschsuppe, Kaffee und Kuchen bei den Helfern des KVR orderten. Alles fand reißenden Absatz. Zudem konnte auch das neue Sonnensegel über dem großen Sandkasten eingeweiht werden, welches der KVR noch kurz vor dem Fest installiert hatte und damit sein Versprechen eingelöst hat, in jedem Jahr zum Familienmärchenfest eine weitere Aufwertung des Waldspielplatzes und Märchenwaldes zu präsentieren. Ideen für die kommenden Jahre sind dabei noch zur Genüge vorhanden.
Für die Mitglieder des KVR war es herrlich zu sehen, wie viel Freude die Kinder an diesem Tag hatten. Und man stelle sich mal vor: Für die Vierjährigen war dieses Fest das Allererste in ihrem Leben, welches sie bewusst mitfeiern konnten. Ganz sicher haben alle Kinder am Abend recht schnell den Weg in das Reich von sagenhaften Träumen angetreten.
Der Kultur- und Verschönerungsverein Rauschenberg e.V. und die Stadt Rauschenberg bedanken sich recht herzlich für den großartigen Zuspruch bei den vielen Helfern im Vorder- und Hintergrund. Wir freuen uns schon auf das nächste Familienmärchenfest 2023.
Andreas Pigulla