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Rauschenberg natürlich! Der Schwalbenschwanz
Nach dem langen kalten Frühling fliegen wieder Schmetterlinge. Einer unserer schönsten Tagfalter ist der Schwalbenschwanz. Er ist selten geworden aber wir haben hier in Rauschenberg bisher noch das Glück ihn vor allem im Hochsommer fliegen zu sehen. Wenn es im Frühsommer schön warm geworden ist und vor allem Dill und die Wilde Möhre so groß gewachsen sind, dass sie den kleinen Raupen Nahrung bieten können, platzt die Puppe des Schwalbenschwanzes am Rücken auf. Sie hat viele Monate an einem Halm festgeklebt, überwintert und nun schlüpft der Schmetterling. Er stellt sich auf seine Beine und beginnt Körperflüssigkeit in die Flügel zu pumpen. Die entfalten sich allmählich und müssen dann noch trocknen und fest werden. Nach ein paar Stunden kann der Falter endlich fliegen und seine erste Mahlzeit suchen. Der Schwalbenschwanz saugt besonders gern an der Karthäusernelke und am Lavendel. Ja und dann geht es auf Partnersuche! Schmetterlinge können die Pheromone ihrer Geschlechtspartner sehr gut riechen und der Schwalbenschwanz schafft das auf eine Distanz von bis zu zwei Kilometern. Wenn sich ein Paar gefunden hat ist eine Pflanze zur Eiablage nötig und das ist die Wilde Möhre, oder auch der Dill, beide sind Doldenblütler.
Im Hausgarten können wir dem Falter helfen und Dill säen. Im Gegensatz zum Kohlweißling legt der Schwalbenschwanz nur ein Ei an die Pflanze und es entsteht praktisch kein Schaden. Bevor Dill geerntet wird, bitte mal nach einer kleinen schwarzen Raupe Ausschau halten! Raupen müssen sich mehrmals häuten weil ihre Haut wie bei Schlangen, nicht mitwächst. Und schon nach etwa einer Woche ist aus der kleinen schwarzen eine größere grün- orange gestreifte Raupe geworden. Sie frisst und häutet sich bis sie gut fünf Zentimeter lang ist. Feinde kann sie erschrecken, indem sie blitzartig ein leuchtend oranges „V“- Zeichen an ihrem Kopf ausstülpt. Zuletzt sucht sie sich einen Pflanzenstängel und klebt sich mit einer Art Gürtel aus einem Spinnfaden daran fest. Die Raupe krümmt sich und entwickelt eine feste grüne Außenhaut, die allmählich eine graue Tarnfarbe annimmt. Sie wird zur bewegungslosen Puppe. So überwintert der Schwalbenschwanz viele Monate und man kann nur hoffen, dass er nicht einem Vogel oder den herbstlichen Aufräumarbeiten zum Opfer fällt. Und mit Glück schlüpft dann im nächsten Jahr wieder ein neuer wunderschöner Schmetterling.
E. Pienkny, M. Henkel