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Rauschenberg natürlich! Die blaue Holzbiene
Wenn die blaue Holzbiene um einen herum schwirrt zieht man automatisch den Kopf ein, denn eine Biene von der Größe ist selten. Ihr Körperbau erinnert mehr an eine Hummel, sie gehört aber zu den Wildbienen. Sie liebt das warme Klima, deshalb kommt sie jetzt auch bei uns häufiger vor. Sie soll standorttreu sein, d.h., wo sie sich einmal angesiedelt hat und die Bedingungen für sie stimmen, ist sie auch in den nächsten Jahren zu sehen. Sie wird knapp drei Zentimeter groß und hat einen schwarzen Körper mit bläulich schimmernden Flügeln.
Die blaue Holzbiene überwintert vorwiegend in Mauerspalten oder auch in brüchigen Lehmwänden. Sie bevorzugt naturnahe Gärten mit einem reichhaltigen Angebot an blühenden Pflanzen. In alten Zaunpfählen, Todholzhaufen oder abgestorbenen Baumstümpfe bohren sie mit ihrem kräftigen Mundwerkzeug fingerdicke Löcher. In diesen Löchern werden Brutkammern angelegt, in die Blütenstaub als Nahrungsvorrat eingebracht und jeweils ein Ei abgelegt wird. Das Loch wird dann mit einem Erd-Lehmgemisch verschlossen. Die Entwicklung einer neuen Holzbiene erfolgt in der Brutkammer, wo sie sich aus dem Ei, Larve, Puppe eine fertige Holzbiene entwickelt, die noch in diesem Sommer schlüpft.
Uns ist das viele Sägemehl unterhalb eines liegengebliebenen Aststückes aufgefallen. Neugierig drehten wir es herum und entdeckten ein großes Bohrloch. Wenn die blaue Holzbiene nicht unterwegs ist um die Blüten zu besuchen, kann man sie an dem Holzstück nagen hören. Sie nagt kurz, dann ist wieder für 2-3 Sekunden Pause, bevor sie wieder ansetzt. Wir haben uns kundig gemacht und herausgefunden, dass diese Bienenart, trotz ihrer Größe, ziemlich harmlos ist. Vielleicht haben ja auch sie schon diese Schönheit in ihrem Garten entdeckt.
M.Henkel, E.Pienkny