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Rauschenberg natürlich! Was lebt denn da an den Brennnesseln?
Hinter der Stadtmauer in Kirchhain wachsen viele Brennnesseln. An einer dieser Nesseln war eine auffällige schwarze Stelle. Von Nahem betrachtet drängten sich dort etwa hundert schwarze Räupchen von etwa 1 cm Länge eng zusammen. Gespinstfäden waren zu sehen, mit denen die Räupchen Blätter, als Schutz vor Regen und Fressfeinde, zusammenkleben können. Diese Miniraupen wollen mal Schmetterlinge werden? Jede Schmetterlingsart hat bestimmte Futterpflanzen von denen sich ihre Raupen ernähren können. An anderen Pflanzen gesetzt, würden sie verhungern. An Brennnesseln entwickeln sich unter anderem unsere schönsten Tagfalter, wie der Kleine Fuchs, der Admiral oder das Tagpfauenauge.
Doch zurück zu den kleinen Räupchen. Nach einer Woche waren sie schon 3 cm lang und hatten sich gehäutet. Die abgestreifte schrumpelige alte Haut hing in einem Gespinst. Nach weiteren zwei Wochen waren die Raupen 5 cm lang und hatten sich mehrmals gehäutet. Sie waren jetzt schöne schwarze Raupen mit weißen Pünktchen und weichen Borstenhaaren. Die ausgewachsenen Raupen suchten einen Platz zur Verpuppung. Sie klebten sich mit einem Spinnfaden fest, hingen nun etwas gekrümmt mit dem Kopf nach unten. Dann wurde die letzte schwarze Raupenhaut abgestoßen und eine gelbgrüne Puppe kam zum Vorschein. Auf dem Foto sieht man noch die schwarze alte Haut über der Puppe.
Puppen sind unbeweglich und nur durch ihre Tarnfarbe vor hungrigen Vögeln geschützt. In ihrem Inneren vollzieht sich nun die Verwandlung in einen Schmetterling. An einem sonnigen Tag, in etwa zwei Wochen werden die Schmetterlinge schlüpfen und vielleicht auf den Herbstastern im nahen Garten Nektar trinken. Hoffen wir, dass die Pflanzenstängel nicht vorher abgeschnitten oder niedergetrampelt werden. Sollten die Puppen nicht frei und locker hängen, können sich beim Schlüpfen die Flügel nicht richtig entfalten - das wäre schade.
M.Henkel, E.Pienkny