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Rauschenberger Helmut Nau auf der „denkmal“: Ein Botschafter für Rauschenberg
Von Manfred Günther
In der Welt der Denkmalpflege und Restaurierung ist die „denkmal“ in Leipzig ein fester Bestandteil des Kalenders. Seit 30 Jahren vereint diese europäische Leitmesse Fachleute aus der ganzen Welt und bietet eine Plattform für Austausch, Wissen und Innovation. In diesem Jahr war der Rauschenberger Helmut Nau erneut präsent und hat, ganz im Sinne der Messe, nicht nur sein Fachwissen geteilt, sondern auch seine Heimatstadt Rauschenberg in den Fokus gerückt.
Dabei ist die „denkmal“ nicht nur eine Messe, sondern ein Treffpunkt für Experten und Interessierte. Sie bietet eine umfangreiche Ausstellung, lebendige Werkstätten und ein exzellentes Fachprogramm, das die Vielschichtigkeit der Denkmalpflege beleuchtet. Helmut Nau, der sich seit Jahren mit Leidenschaft der Denkmalpflege widmet, war auch in diesem Jahr wieder vor Ort, um die Erfolge und Herausforderungen in diesem wichtigen Bereich zu erfahren und zu diskutieren.
Nau ist nicht nur ein interessierter Messebesucher, sondern auch ein engagierter Restaurator und Botschafter für Rauschenberg, das Städtchen mit seinen vielen Fachwerkhäusern in der Kernstadt. Gemeinsam mit Markus Semmler erhielt er 2013 den Denkmalpreis des Landkreises für die Sanierung des „Kattens Hoob“, dem ältesten jüdischen Gebäude Hessens, das im Jahr 1370 erbaut wurde. Mit viel Liebe zum Detail haben die beiden das historische Gebäude vor dem Verfall gerettet und es in ein kleines Privatmuseum verwandelt. Hier können Besucher nicht nur die beeindruckende Architektur bewundern, sondern auch eine Vielzahl von historischen Gebrauchsgegenständen von der Gotik bis zur Biedermeierzeit entdecken.
Die Präsentation im „Kattens Hoob“ ist einzigartig und spiegelt Naus Leidenschaft für historische Objekte wider. „Ich bin möbelgeil“, gesteht er und deutet damit auf die Fülle an Antiquitäten hin, die in seinem Museum zu finden sind – ein wahres Paradies für Geschichtsinteressierte, die sich auf eine Entdeckungsreise durch die Vergangenheit begeben möchten.
Kein Wunder also, dass eine Dokumentation zu „Kattens Hoob“ in einem bei der Messe präsentierten Fachbuch zu finden ist, das als Lehrbuch in den Regalen europäischer Bibliotheken seinen Platz hat. Stolz ist Nau auch darauf, dass über die von ihm veranstalteten Lehmseminare berichtet wird – „eine gute Werbung für die Stadt Rauschenberg“.
„Es gab so viel zu sehen, zu erfahren und so viele interessante Gespräche, dass ich abends einfach müde ins Bett gefallen bin“, sagt er über die Messetage in Leipzig. Besonders angetan ist Nau davon, dass altes Handwerk mit wenig technischem Einsatz wieder in den Fokus gerückt ist. „Es ist beeindruckend zu sehen, wie viele Menschen sich für traditionelle Techniken interessieren und bereit sind, diese zu erlernen und anzuwenden. Das ist ein Zeichen dafür, dass wir die Werte unserer Geschichte nicht nur bewahren, sondern auch aktiv leben können.“
Er betont, dass das Handwerk eine essenzielle Rolle in der Denkmalpflege spielt, da es nicht nur um die Erhaltung von Gebäuden geht, sondern auch um die Bewahrung von Wissen und Fähigkeiten, die über Generationen weitergegeben wurden. „Die Messe bietet eine großartige Gelegenheit, um diese Techniken zu präsentieren und die nächste Generation von Handwerkern zu inspirieren“, fügt er hinzu.
Helmut Nau hat mit seiner Teilnahme an der „denkmal“ auch Rauschenberg als lebenswerten Ort der Geschichte und Kultur hervorgehoben. Seine Teilnahme an der „denkmal“ ist nicht nur ein persönlicher Erfolg, sondern auch eine wertvolle Werbung für die Stadt.