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Zu Besuch in Rauschenberg: Landrat Jens Womelsdorf informierte sich über Gewerbebetriebe und städtische Einrichtungen
Landrat Jens Womelsdorf hat sich bei seinem Besuch der Kommune Rauschenberg in Begleitung von Bürgermeister Michael Emmerich und Mitgliedern der städtischen Gremien vor Ort über die Arbeit kleinerer Gewerbebetriebe informiert. Hubertus Horst, Inhaber der Horst Kunststoff- & Metallbearbeitung GMBH in der Kernstadt, nahm sich gern die Zeit, um Jens Womelsdorf durch seinen Betrieb zu führen. Das Unternehmen mit seinen zehn zumeist langjährigen Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern verfügt über moderne CNC-Bearbeitungsmaschinen und ist vor allem auf die Fertigung von Kunststoffspritzteilen und Seriendrehteilen spezialisiert. Der Fokus liegt dabei auf der Fertigung in kleineren und mittleren Serien die in Baugruppen im Betrieb auch fertig montiert bzw. konfektioniert werden. Dabei steht für das im Markt gut etablierte Unternehmen als Zulieferer für namhafte Kunden aus den Bereichen Elektro- und Thermotechnik vor allem die zuverlässig hohe Qualität der gelieferten Produkte im Vordergrund.
Um das Thema erneuerbare Energien ging es im Stadtteil Schwabendorf beim Besuch der Biogasanlage Müller. Karsten Müller, Inhaber und Betreiber der Anlage zur Strom- und Wärmeerzeugung erläuterte Landrat Womelsdorf die einzelnen Prozess-Schritte bei der Energiegewinnung die eine Leistung von 500 kWh bereitstellt. In enger Kooperation mit der Nahwärme-Genossenschaft werden zahlreiche Haushalte in Schwabendorf mit Wärme aus der Biogasanlage versorgt. Grundlage der Biogaserzeugung ist zu einem großen Anteil die anfallende Gülle aus der eigenen Landwirtschaft. Karsten Müller wies darauf hin, dass man als Betreiber einer Biogasanlage jedoch mit vielen bürokratischen Hürden konfrontiert werde, die manche neuen Initiativen unnötig erschweren, wie zum Beispiel sich teilweise widersprechende regulatorische Vorgaben.
Eva Hawig von der Nahwärme-Genossenschaft Schwabendorf schilderte die erfolgreiche Entwicklung und den heutigen Stand der Nahwärmeversorgung die von ehrenamtlichen Kräften organisiert wird und als eines der effektivsten Netze im weiten Umkreis gilt. Wenn demnächst rund 100 Haushalte an das Wärmenetz angeschlossen sind, habe man allerdings die Kapazitätsgrenze erreicht, bedauert Eva Hawig. Darum prüfe die Genossenschaft derzeit gemeinsam mit Karsten Müller die Idee, die in den Sommermonaten überschüssig erzeugte Wärme zu speichern und in den Wintermonaten an das Nahwärmenetz abzugeben. Dazu gelte es neben den technischen Fragen vor allem auch die Finanzierungsmöglichkeiten eines solchen Projektes zu klären, das eine erhebliche Investition erfordern würde.
Über große Nachfrage der Kunden nach ihren Produkten kann sich auch The Coffee and Tea Company GmbH in Albshausen freuen. Vor allem mit ihren qualitativ hochwertigen Kaffees aus eigener Röstung hat sich das Unternehmen einen exzellenten Ruf erworben. Mitinhaber Sören Hartmann informierte Landrat Womelsdorf über die Entwicklung des Unternehmens und das Produktsortiment. Um für weiteres Wachstum aufgestellt zu sein, ist das Unternehmen 2015 aus Marburg an den heutigen Standort gewechselt. Inzwischen wurde auch in eine neue Röstanlage und den Bereich für den Werksverkauf investiert, der Besucher nun mit hellem, einladenden Ambiente empfängt. Neben der eigenen Röstung nach einem besonderen Verfahren sieht Sören Hartmann auch die hohe Qualität der verwendeten Rohkaffees als weiteren Erfolgsfaktor. So lege man Wert auf die Zusammenarbeit mit ausgewählten kleinen Produzenten und biete Kaffees aus zahlreichen Ländern, die durch schonende Verarbeitung ihre Aromen bewahren. Auch neue Produktideen tragen zum Unternehmenserfolg bei. So sind die Adventskalender, gefüllt z.B. mit verschiedenen Kaffeesorten, exklusiven Gewürzen oder Süßigkeiten und die Geschenksets ein Verkaufsschlager. Rund 18.000 Adventskalender verkauft das Unternehmen pro Jahr. Dabei erwirtschaftet The Coffee and Tea Company GmbH 90 bis 95 Prozent des Umsatzes über das Internet, in Saisonzeiten wie in der Adventszeit eine logistische Herausforderung.
In der Nachbarschaft gelegen, bot sich für Landrat Womelsdorf das neue Feuerwehrhaus der Feuerwehr Albshauen für eine Besichtigung an. Robert Schüler-Springorum, einer der beiden stellvertretenden Wehrführer der Feuerwehr Albshausen, führte Landrat Womelsdorf durch das neue Gebäude, das den modernen Standards entspricht. Stadtbrandinspektor Michael Stuhlmann berichtete von der aktuellen Situation der Rauschenberger Feuerwehren die gut aufgestellt sind und wies auf die Zusammenarbeit der Stadtteilwehren im Ausbildungs- und Einsatzbereich hin. Maik Klein, stellvertretender Kreisbrandinspektor betonte die Bedeutung der Jugendarbeit der Feuerwehren als Voraussetzung dafür, auch künftig eine hohe Einsatzbereitschaft der ehrenamtlichen Kräfte aufrecht halten zu können.
Ein weiterer wichtiger Bereich, in dem ehrenamtliches Engagement eine zentrale Rolle spielt, ist die gemeinsame Arbeit von Familienzentrum und Bürgerhilfe. Simone Berwanger vom Familien- und Beratungszentrum der Stadt Rauschenberg informierte Landrat Womelsdorf über das im Landkreis bis dahin einzigartige Kooperationsmodell mit der Alzheimer Gesellschaft und Delta-Dienstleistungen Wetter. Ziel der Kooperation ist es, Bürgerinnen und Bürgern ein selbstbestimmtes Leben in ihrer häuslichen Umgebung zu ermöglichen. Dazu werden unter Einbindung geschulter ehrenamtlicher Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter vielfältige Dienstleistungen wie z.B. Unterstützung bei häuslichen Tätigkeiten aber auch Begleitung bei Spaziergängen oder zur Teilhabe am Leben in der Gemeinde angeboten. Landrat Womelsdorf nutzte im Weiteren die Gelegenheit, sich auch im persönlichen Gespräch mit den anwesenden Bürgerhelferinnen und Bürgerhelfern einen Eindruck von der Arbeit der Kooperationspartner zu verschaffen.