Die rauschenden Wasser
Unter dem Rauschenberger Schloß sollen sich unterirdische Gänge befinden, die auf weite Strecken durch den Berg laufen. Einer davon führt nach dem „Alten Rauschenberg“ hinüber, ein anderer zur Burgholzer Wand. Es wird erzählt, dass derjenige, der den Mut aufbringe den vielen Windungen der Gänge zu folgen, eine Menge Goldes und anderer Kostbarkeiten, die einmal bei einer Flucht verloren worden sind, finden würde. Bis zum heutigen Tag hat es noch niemand versucht, aus Furcht, sich in dem Berg zu verirren. Es sollen auch in dem Berg geheimnisvolle unterirdische Wasser rauschen, von denen die nun folgende Sage erzählt.
Als vor vielen hundert Jahren hier an unserem Berg die ersten Häuser gebaut wurden, war es in den Nächten noch so still, dass die Menschen ein leises Rauschen aus der Tiefe des Berges vernehmen konnten. Niemand wusste es zu erklären. Vielleicht waren da unten geheimnisvolle Berggeister am Werke?! Hu!! Da bekam sogar manches Großmaul nachts im warmen Bett vor lauter Angst eine Gänsehaut. Und wenn nach einem starken Gewitterregen das Rauschen jedesmal zunahm, dann zog sogar der bärenstarke Hufschmied die Bettdecke über den Kopf.
Eines Tages aber war das Rätsel gelöst: Ein Bauer aus dem Dörfchen Wambach berichtete den Leuten am Burgberg, dass er beobachtet habe, wie aus der großen Wambachquelle plötzlich eine Ente von der Burg aufgetaucht und kurz darauf zusammen mit einem Storch davongeflogen sei. Seitdem waren die Menschen dieser Gegend davon überzeugt, dass ein langer unterirdischer Gang von der Burg bis zum Dörfchen Wambach führte, und dass es nur das rauschende Wasser darin gewesen war, das die Menschen am Burgberg so geängstigt hatte. Aus lauter Freude über des Rätsels Lösung nannten sie von nun an den Berg und ihr Dörfchen Rauschenberg.