Sagen vom Amtschultheiss Riemenschneider
Sagen reichen gewöhnlich in graue Vorzeiten zurück. Umso verwunderlicher ist es, dass sich an die Person eines Mannes, der erst vor anderthalb Jahrhunderten starb, ein Sagenkreis knüpft.
Im Jahre 1759 wurde Johann Heinrich Riemenschneider Amtsschultheiß und Rentmeister zu Rauschenberg. Die Überlieferung bezeichnet ihn als einen gewalttätigen, völlig rücksichtslosen, parteiischen Mann. Er beugte das Recht; auch richtete er durch verlogene und gefärbte Berichte an die landgräfliche Regierung zu Kassel viel Unheil an. In Rauschenberg und den Dörfern des dazu gehörigen Amtsbezirks atmete alles auf, als er im Jahre 1770 starb. Nun bemächtigte sich die Volkssage seiner Person. Er könne, so meint die Sage, noch im Tode keine Ruhe finden. Folgende Sagen sind in Rauschenberg und Umgebung über ihn im Umlauf: