Warum die Wohra manchmal so wenig Wasser hatte
Ihr Wasser holten sich die beiden Riesen an der Wohra, da die auf ihren Bergen gelegenen kleinen Brunnen jedesmal beim ersten Zuge schon erschöpft waren. Zwei dieser Brunnen auf der Burgholzer Seite sind uns heute noch bekannt. Der auf dem Wege von Burgholz nach Emsdorf zu gelegene Brunnen heißt „Siddelborn“, der nördliche von Burgholz gelegene „Katharinenborn“. Letzterer ist nach Siddels Frau, Katharine, benannt.
Im Sommer hatten die beiden Riesen oft großen Durst. Dann stiegen Siddel und Rausch hinunter ins Tal der Wohra, um sich an dem kleinen Flüßchen zu laben. Weil sich die beiden Brüder gut vertrugen, trafen sie sich meistens an der Stelle, wo heute die Schmaleicher Mühle steht, legten sich dort auf den Bauch, Rausch auf dem rechten, Siddel auf dem linken Ufer und tranken und tranken und tranken. Oft war danach das Flußbett ganz trocken. Manchmal hatte Siddel vorher Kirschen gegessen. Dann sagte Rausch zu ihm: „Siddel, sauf dich nicht tot! Denk an die Kirschen in deinem Bauch!“ Aber Siddel hörte nicht auf ihn. Wahrscheinlich ist er eines Tages unter großen Schmerzen gestorben, da er wieder einmal Wasser auf Kirschen getrunken hatte